Stefan Kallenbach ist Geschäftsführer eines Handyladens in Gotha. Sein Conceptstore für Mobilfunk ist seit vielen Jahren auch Ausbildungsbetrieb. Doch die Suche nach Auszubildenden ist schwer. In Zusammenarbeit mit der FAV Service gGmbH hat sich das Unternehmen von Stefan Kallenbach schließlich aktiv um Auszubildende aus dem Ausland bemüht. Im Interview erklärt er, warum er diesen Schritt gegangen ist und welchen Mehrwert er dadurch für sein Unternehmen erzielt hat.
Was bedeutet Ihnen und Ihrem Unternehmen die Ausbildung junger Menschen?
Kallenbach: Für uns als Unternehmen ist die Ausbildung von jungen Fachkräften enorm wichtig. Da wir ein technologisch orientiertes Unternehmen sind, ist die Ausbildung von jungen Menschen nicht nur für die Produktivität, sondern auch für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit entscheidend. Als Ausbilder weiß ich, dass der Nachwuchs das Unternehmen für die Zukunft sichert.
Seit wann bilden Sie aus und welche Erfahrungen haben Sie als Ausbilder gemacht?
Kallenbach: Den IHK-Ausbilderschein habe ich seit 2019. Auch in anderen Unternehmen durfte ich junge Menschen bereits schulen. Hier im Laden haben wir dieses Jahr unseren Azubi (Kaufmann im Einzelhandel) übernommen und sind auch sehr stolz, dass er mit einem sehr guten Ergebnis abschließen konnte. Grundsätzlich ist es jedoch leider nicht zu leugnen, dass bei einem großen Teil der Jugend die Motivation und Leistungsbereitschaft in den letzten 15 Jahren nachgelassen hat. Auch steigende Krankheitstage bei Angestellten und Auszubildenden treiben mich um.
Warum haben Sie sich schließlich für die Ausbildung ausländischer Azubis entschieden und wie ist der Kontakt zustande gekommen?
Kallenbach: Der Entschluss des Unternehmens wurde zusammen mit dem ganzen Team gefasst, nachdem wir drei Jahre keine passenden Bewerber aus unserer Umgebung finden konnten. Da unsere Arbeit sehr komplex ist und eine Einarbeitung viel Zeit beansprucht, ist es für uns nur selten möglich, Quereinsteiger zu beschäftigen. In den letzten Jahren nach Corona haben wir zudem nur sehr wenige Bewerbungen von Schulabgängern erhalten. Daraus ergab sich die Idee, etwas Neues auszuprobieren. So lernten wir den FAV kennen und waren sofort von diesem Projekt überzeugt. Schnell zeigten sich Chancen und Möglichkeiten. Wir informierten uns auch zu Erfahrungen anderer Unternehmen. Unsere Entscheidung hierzu wurde letztlich auch dadurch bekräftigt, dass wir mittlerweile mehr als nur zwei bis drei Sprachen benötigen. Eine überaus große Hilfe das alles zu ermöglichen, gab uns Frau Leistner vom FAV. Ihre Arbeit ist wirklich herausragend! Dank ihr können wir nun einen jungen Mann aus der Mongolei ausbilden. Dieses Projekt gab uns auch wieder den Mut, mit mehr Zuversicht in die Zukunft zu blicken.
Welche Erfahrung haben Sie bisher mit ausländischen Auszubildenden gemacht?
Kallenbach: Wir haben viele positive Erfahrungen gemacht. Besonders hervorheben möchte ich die hohe Motivation und die schnelle Auffassungsgabe. Grundvoraussetzungen wie Pünktlichkeit und Leistungsbereitschaft empfinde ich ebenfalls als sehr wohltuend. Sehr angetan sind wir außerdem vom Antrieb und der Dankbarkeit der jungen Menschen, obwohl der Schritt nach Deutschland eine große Veränderung bedeutet und die Entfernung zu Freunden und Familie groß ist.
Kontakt:
Conceptstore | Mobilfunk Dienstleistungen
Marktstr. 7
99867 Gotha
Sie wollen mehr über die Arbeit der FAV Service gGmbH erfahren?
Dann ist die IHK Erfurt ein guter erster Ansprechpartner – denn wir beraten Sie zu Ihrem Anliegen und vermitteln Sie gerne an Experten außerhalb der Kammer.
Infos zur Akquise und Integration ausländischer Fachkräfte: www.fav-service.de
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