Engagiert: Unternehmerin realisiert Schulprojekt in Afrika

©Spa Villa/Diana Keppler-Schmerbauch (li.) und Tochter Charlotte Schmerbauch
Spa Villa-Diana Keppler-Schmerbauch (li.) und Tochter Charlotte Schmerbauch
Warum sollte ich diesen Artikel lesen?

  • Unternehmerisches Engagement für die Gesellschaft und Umwelt ist oft eine Selbstverständlichkeit.
  • Bei der Geschäftsführerin und Inhaberin der „Spa Villa“ in Wingerode/Eichsfeld, Diana Keppler-Schmerbauch, zeigt sich dies beispielhaft.
  • Lesen Sie, warum sich Diana Keppler-Schmerbauch für einen Schulbau in Afrika stark macht und was die Corona-Pandemie damit zu tun hat.

Beispielhaft, mutig, verantwortungsvoll – die Geschäftsführerin und Inhaberin der „Spa Villa“ in Wingerode/Eichsfeld, Diana Keppler-Schmerbauch, vereint all diese Tugenden. Sie ist ein „Ehrbarer Kaufmann“ – eine Unternehmerin, die wirtschaftliches Denken und Werteorientierung sowie selbstverständliches Engagement für die Gesellschaft miteinander verbindet.

Das Konzept des „Ehrbaren Kaufmann“ entstand im Mittelalter und ist zwar nicht 1:1 auf die moderne Arbeitswelt übertragbar, gilt heute jedoch als Grundlage für erfolgreiche Corporate Social Responsibility (CSR), also das ausgeprägte Verantwortungsbewusstsein für das eigene Unternehmen, die Gesellschaft und Umwelt.

Lesen Sie, warum sich Diana Keppler-Schmerbauch für einen Schulbau in Afrika stark macht und was die Corona-Pandemie damit zu tun hat:  

©IHK Erfurt/Diana Keppler-Schmerbauch (li.) und Tochter Charlotte Schmerbauch, Spa Villa

Vom Kosmetiksalon zum Wellnesshotel „Spa Villa“

Die „Spa Villa“ entwickelte sich aus einem Kosmetiksalon, über einen Day Spa bis hin zum heutigen Beauty & Wellness Resort. Das Engagement der Unternehmerin zeigte sich schon früh, schnell wurden aus einer Kosmetikliege drei, dann vier und schließlich wollte Diana Keppler-Schmerbauch mehr: „Ich wollte den Gästen einfach mehr bieten, ich wollte ein Day Spa, eine Nische, die uns von großen Hotels unterscheidet und ein Alleinstellungsmerkmal bietet.“

Nach dem Kauf und Umbau eines alten Gebäudes mit Pferdestall im Dorfzentrum eröffnete am 11. November 2012, um 11:11 Uhr nach drei Jahren Umbauzeit die „Spa Villa“. „Auf 1.000 Quadratmetern bieten wir hier im Hauptgebäude eine Saunalandschaft, Massagen, weiterhin Kosmetikanwendungen, Ruheräume, eine Kräuterküche und vieles mehr“, erklärt die Inhaberin und ergänzt: „Es geht mir hier immer um persönliche Ansprache, Wohlfühlumgebung und Entspannung.“

Der Zuspruch war groß, erste Gäste konfrontierten die junge Unternehmerin mit der Frage, warum man vor Ort nicht übernachten könne. „Mein eigener Anspruch ist, den Gästen immer etwas Neues zu bieten und auf sie zu hören“, sagt die Spa-Villa-Chefin. Dies war also dann auch der Anstoß zum erneuten Um- und Ausbau des Gebäudes und der Erweiterung des Angebotes um fünf Wellness-Suiten. Und auch diese Kombination aus drei- bis vierstünden Wellnesspaketen mit Übernachtungsmöglichkeiten wurden sehr gut nachgefragt, sodass bald erneut die ersten Überlegungen zum weiteren Unternehmensausbau anstanden.  

Spa Villa-Diana Keppler-Schmerbauch

Die Pläne waren geschmiedet, ein neues Gebäude gekauft, neue Ausbaupläne genehmigt, alles ging los und lief reibungslos – dann kam Corona!

– Diana Keppler-Schmerbauch, Geschäftsführerin und Inhaberin der „Spa Villa“, Wingerode

Durchstarten nach Corona – ein soziales Projekt für die Gemeinschaft

Diana Keppler-Schmerbauch litt sehr unter den coronabedingten Schließungen, sie musste das gesamte Unternehmen dicht machen und das, kurz nach dem Ausbau des eigenen Betriebes. Ein herber Rückschlag. Mitarbeiter gingen verloren, es kam kein Geld in die Kasse und es gab keine Möglichkeiten, das eigene Unternehmen weiter voranzubringen.

„Ich habe in der Corona-Zeit viel gegrübelt: Schaffen wir die Wiedereröffnung? Haben wir dann noch genug Personal? Wo bekomme ich neue Mitarbeiter her und wie soll das alles weitergehen?“, erzählt die Vollblutgastgeberin. Gemeinsam mit ihrer Tochter, die bereits seit einigen Jahren im Unternehmen arbeitet, schwor sie sich: „Wenn wir Corona überstehen, dann soll es ein soziales Projekt geben!“.

Ihr Ansatz: auch in den schlimmsten Zeiten in Deutschland haben wir Sicherheit – über so viel Glück können sich andere Menschen in der Welt leider nicht freuen. „Corona hat uns ‚resettet‘“, sagt sie und ergänzt: „wir sind dankbar, dass wir unsere Firma weiterhin haben, dieses Glück wollen wir teilen.“

Das Herzensprojekt der Spa Villa: „Eine Schule für Afrika“

Gesagt, getan: nach der Aufhebung der einschneidendsten Corona-Beschränkungen machten sich Mutter und Tochter an die Einlösung ihres Versprechens. „Wir haben uns natürlich sehr viel informiert, mit wessen Hilfe wir unser Herzensprojekt ‚Eine Schule für Afrika‘ realisieren können. Das wichtigste ist, zu wissen, wo das Geld ankommt und wofür es konkret eingesetzt wird“, sagt die Tochter, Charlotte Schmerbauch. Am Ende hätten sie mit FLY & HELP von der Reiner Meutsch Stiftung ein Konzept gefunden, dass ihre Ansprüche erfüllt: „Bei FLY & HELP sind wir sicher, dass das Geld, das wir durch unser eigenes unternehmerisches Engagement, durch Projekte für unsere Kunden und andere Spendenaktionen sammeln, zu 100 Prozent auch dort ankommt, wo es gebraucht wird. Die Verwaltungskosten der Organisation trägt Reiner Meutsch privat. Wir sehen das Vorher und das Nachher, wir wissen immer was passiert und wir sind selbst dabei.“

Vor gut zehn Wochen sind Diana Keppler-Schmerbauch und ihre Tochter Charlotte Schmerbauch nach Namibia geflogen. „Mit unserem Projekt bauen wir eine Schule. Nicht nur irgendeine Schule, sondern eine mit der Sicherheit, dass den Kindern dort neben Übernachtungsmöglichkeiten auch drei Mahlzeiten geboten werden“, erklärt die Eichsfelderin, denn Bildung sei, so Keppler-Schmerbauch, der erste Schritt zu einem besseren Leben und das wollen wir als Unternehmer den Kindern vor Ort ermöglichen. Um ihr „Herzensprojekt“ zu realisieren, sammeln die Inhaber der Spa Villa mit diversen Kundenaktionen und mit eigenem Engagement Geld.

Unser Ziel ist es, in sechs Monaten 100.000 Euro zu sammeln. Dafür haben wir hier vor Ort an der Supermarktkasse ausgeholfen, denn wir krämpeln die Ärmel hoch und kassieren für den guten Zweck; wir bieten unseren Spa Villa-Kunden exklusive Produkte an, deren Beitrag in die Spendensumme mit einzahlt und und und.

– Diana Keppler-Schmerbauch, Geschäftsführerin und Inhaberin der „Spa Villa“, Wingerode

„Die Schule wird gebaut! Ende September ist Baubeginn und Mitte 2023 ist Eröffnung. Natürlich werden wir vor Ort sein! Auch Gäste oder Spender haben die Möglichkeit, sich mit uns in einer Reisegruppe von circa 25 Helfern ein Bild von der Lage vor Ort zu machen und die Schuleröffnung gemeinsam mit den Kindern hautnah zu erleben“, so die Spa Villa-Chefin, die ergänzt: „Wir als Mittelschicht repräsentieren die Gesellschaft, wir haben soziale Verantwortung. Unser Ziel ist es, in Kooperation mit anderen Firmen für mehr soziale Verantwortung zu kämpfen. Wir wollen andere Unternehmen dazu bewegen, selbst solche Aktionen zu starten.“

Soziales Engagement und Unternehmeralltag vereinen

Trotz des enthusiastischen Projektes für Afrika steht natürlich der Unternehmeralltag im kleinen Eichfelder Ort Wingerode an erster Stelle. Auch hier müssen Mutter und Tochter täglich Kunden glücklich machen und mit neuen, kreativen Ideen etwas bieten.

„Uns ist wichtig, dass wir nicht nur Gäste in unserem Wellnessbereich verwöhnen, sie sollen auch etwas von der Region – dem Eichsfeld – erleben. Dafür haben wir kürzlich eine Kooperation mit Porsche Erfurt geschlossen, sodass sich unsere Gäste für einen Tagesauflug mit einem Porsche-Automobil eine schöne Zeit machen können. Wir als Unternehmen – als Wellnesshotel im Eichsfeld – haben eine Anziehungskraft für viele Gäste aus der ganzen Bunderepublik Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir als Mittelständler machen damit die Region bekannter, aber wir benötigen auch weitere touristische Highlights, die wir unseren Gästen bieten können.“

Das bereits vor Corona begonnene Erweiterungsprojekt wurde natürlich inzwischen auch realisiert. Im neuen Spa Villa-Gebäude stehen den Gästen in den Luxus-Spa-Suiten alle Annehmlichkeiten zur Verfügung: neben einem Farblicht-Whirlpool mit Unterwassermusik gibt es eine private Sauna, Infrarot-Kabinen, Massagestühle, Duschen mit Tropenduft und vieles mehr. „Wir haben damit alles vereint, was für ein unvergessliches Wellnesserlebnis der Sinne notwendig ist. Durch unser ganzheitliches Wohlfühlkonzept kann der Gast binnen kürzester Zeit dem Alltag entfliehen “, erklärt Charlotte Schmerbauch.

Erfolg ist kein Selbstläufer: ohne Social Media geht nichts!

„Die Corona-Zeit war hart, was uns geholfen hat war – ganz ehrlich – das unermüdliche Engagement meiner Tochter“, so Keppler-Schmerbauch. Als damals 14-Jährige begann Charlotte für das Unternehmen ihrer Mutter eigene Social Media Kanäle aufzubauen, eher als Freizeitbeschäftigung und Wunsch, den Familienbetrieb zu unterstützen.

Spa Villa-Charlotte Schmerbauch

Während Corona lief unsere gesamte Kundenkommunikation online, nur so konnten wir Gäste binden und diese für eine Buchung nach Aufhebung der Einschränkungen motivieren.

– Charlotte Schmerbauch, Junior-Chefin und Social Media Expertin der Spa Villa, Wingerode

Mit unterschiedlichen Aktionen, wie Anleitungen zum Herstellen eigener kleiner Gesichtsmasken mit Hausmitteln oder Gutschein-Aktionen als Osterhase verkleidet, konnten Mutter und Tochter über Facebook, Instagram & Co ihre Followerzahlen während der Pandemiezeit vervielfachen.

Corona hat uns gelehrt: flexibel sein, anpassen und Mitarbeiter motivieren!

Im Vergleich zu anderen Unternehmern hatten die beiden Glück. Sie konnten ihr Unternehmen nach Corona wieder öffnen, doch die Dinge hatten sich auch für sie geändert: „Als erste Notlösung haben wir unseren Gästen – um die Auflagen zu erfüllen – das Abendessen im Zimmer serviert. Das kam gut an. Wir mussten reagieren“, so Keppler-Schmerbauch.

Sie haben das Konzept beibehalten. Das sei natürlich deutlich personalaufwendiger und mit Rückkehr in den Unternehmeralltag nach Corona waren von den 20 Mitarbeitern auch nicht mehr alle da.

Im Gespräch mit der WiMa-Redaktion betonten Mutter und Tochter, wie wichtig daher die Pflege der Mitarbeiter sei, welche Bedeutung die Ausbildung junger Menschen hat und dass man auch hier immer flexibel reagieren und etwas anbieten muss. „Wir beabsichtigen eine Unterkunft, eine Wohnmöglichkeit für unsere Mitarbeiter hier im Ort zu bauen, um insbesondere jungen Lehrlingen, die einen Ausbildungsplatz aus ganz Deutschland anfragen, eine Ausbildung bei uns im Hause zu ermöglichen.‘‘

Nachfolge geregelt: Jede Generation hat seine kreativen Ideen

Umso erfreulicher, dass trotz aller Mitarbeitersorgen, die Nachfolge im Familienbetrieb bereits geregelt ist. Ehemann Ingo Schmerbauch realisiert neben täglichen administrativen und organisatorischen Aufgaben in der Verwaltung mit seinem Bruder Markus, gelernter Handwerker, neue Bauprojekte für das Resort.

Charlotte Schmerbauch ist quasi in der Spa Villa groß geworden, sie kümmert sich nicht nur seit ihrer Jugend um die Social Media Aktivitäten, sie kennt alle Arbeitsbereiche – von der Rezeption, bis zum House Keeping und den Anwendungen.

„Nach der Schule wollte ich eigentlich Architektur studieren. Ich bin aber so eng mit der Spa Villa verwurzelt, dass es mich dann erst zum Hotelmanagementstudium zog, ich dieses als Fernstudium dann aber aufgab. Mir persönlich war es zu oberflächlich, zu wenig in der Praxis und das meiste, was in der Theorie gelehrt wurde, hatte ich schlichtweg bei meiner Mutter schon gelernt“, erzählt Charlotte. Sie begann schließlich eine Kosmetiker-Ausbildung, die ihr in der Praxis mehr brachte. Schließlich wurde sie neben dem ,,Nachwuchs-Tourismuspreis‘‘ und dem ,,Young Spa Award‘‘ als TOP 3 Auszubildende ihres Berufes in der gesamten Bundesrepublik ausgezeichnet.

Spa Villa/Auszeichnung Thüringer Tourismuspreis 2020
©Spa Villa/Auszeichnung Thüringer Tourismuspreis 2020

„Aufgrund meiner Auszeichnung erhielt ich ein Stipendium und habe nun erneut ein Studium im Bereich Betriebswirtschaftslehre/ Finanzwirtschaft begonnen und möchte mich kontinuierlich weiterbilden“, sagt Charlotte und ergänzt: „Mir ist es wichtig, auch in Zukunft Herausforderungen zu haben, kreativ arbeiten zu können und immer Neues zu entwickeln – die Zukunft ist, wozu man sie machen möchte“.

In fünf bis sechs Jahren werde sie voll in den Familienbetrieb einsteigen und auch ihr Bruder Philipp wird sich anschließen. Er sei derzeit in der Koch-Ausbildung bei einem Sternekoch in Ischgl, Österreich und wird sich in der Spa Villa künftig der gastronomischen Vielfalt widmen, so die Pläne der Unternehmerfamilie. Fast schon poetisch schließt Diana Keppler-Schmerbauch unser Gespräch mit: „Jede Generation trifft seine eigenen Entscheidungen und gibt eigene Impulse in ein Unternehmen.“

Die WiMa-Redaktion der IHK Erfurt wünscht dem Familienbetrieb der Spa Villa von Herzen unternehmerischen Erfolg!

Kontakt:
Diana Keppler-Schmerbauch
Spa Villa Beauty & Wellness Resort
Hauptstraße 89
37327 Wingerode

Telefon: 03605-501234
Telefax: 03605-542164
Online: www.spa-villa.de
E-Mail: info@spa-villa.de

Autorin: Juliane Dorf-Leu / IHK Erfurt

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Christian Böduel

Christian Böduel

Tel: 03631-90820

E-Mail: boeduel@erfurt.ihk.de

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