isoplus Fernwärmetechnik GmbH gewinnt Zukunftspreis 2024

©arifoto/Michael Reichel/Verleihung Zukunftspreis von IHK und HWK im Bildungszentrum der Handwerkskammer Erfurt.
Warum sollte ich diesen Artikel lesen?
  • Bereits zum vierten Mal vergaben IHK und HWK Erfurt im August 2024 den Zukunftspreis.
  • Das Unternehmen isoplus Fernwärmetechnik GmbH hat in diesem Jahr die Auszeichnung der IHK Erfurt erhalten.
  • Erfahren Sie, womit das Unternehmen die Jury überzeugen konnte.

Auch dieses Jahr vergaben die Handwerkskammer (HWK) Erfurt und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt gemeinsam den Zukunftspreis 2024. Der Preis kürt Unternehmen mit Sitz in Thüringen, die innovative und zukunftsweisende Lösungen entwickeln. In diesem Jahr hat die isoplus Fernwärmetechnik GmbH den Preis der IHK Erfurt gewonnen. Axel Kirstein, der sich als technischer Geschäftsführer bei isoplus für innovative Robotertechnik eingesetzt hat, nahm am 28. August 2024 die Auszeichnung im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung entgegen.

Große Nachfrage in der Fernwärme-Industrie

Im Hauptsitz in Sondershausen stellt isoplus vorgedämmte Rohrsysteme für die Sicherung von Fernwärme her. Auf 140.000 Quadratmetern werden am Standort 500 Mitarbeiter beschäftigt, was isoplus zum zweitgrößten Arbeitgeber in Sondershausen macht. Deutschlandweit arbeiten sogar 700 Menschen an zwei Standorten daran, Fernwärmetechnik zu entwickeln. Geschäftsführer Axel Kirstein betont: „Wir arbeiten stetig daran, uns weiterzuentwickeln und unsere Prozesse zu optimieren.“ Er erklärt, dass im Bereich Fernwärme auf europäischer Ebene bis 2035 von Fachleuten ein jährliches Wachstum von sechs Prozent prognostiziert wird. Daher ist es unbedingt notwendig, mit der Nachfrage Schritt zu halten. Das ist einer der Gründe, warum isoplus mittlerweile auf die Automatisierung durch Schweißroboter setzt.

Schweißroboter steigern Effizienz und Qualität

Ein weiterer Grund, warum das Unternehmen anfing sich auf Schweißroboter zu fokussieren, war der Fachkräftemangel. Vor allem Schweißer sind zunehmend weniger geworden. Zudem sind die Anforderungen an die Schweißer, die an den Fernwärmerohrbögen arbeiten, sehr hoch. In der Praxis muss ein Schweißer acht Stunden am Stück arbeiten, ohne sich auch nur die geringste Ablenkung zu erlauben. Denn bereits kleinste Fehler werden bei der anschließenden Röntgenprüfung der Schweißnaht aufgezeigt und halten den Herstellungsprozess auf. Außerdem, erklärt Kirstein, haben die hergestellten Rohrbögen einen Durchmesser von bis zu einem Meter, was das Schweißen auch zu einer schweren körperlichen Arbeit macht.

Die körperliche Belastung unserer Mitarbeiter entfällt nun durch den Einsatz der Schweißroboter. Und das ist eine große Entlastung.

– Axel Kirstein, Geschäftsführer isoplus Fernwärmetechnik GmbH

Statt schwere körperliche Arbeit zu verrichten, können sich die Mitarbeiter nun dem Einrichten rund um den automatisierten Schweißprozess widmen. Doch der automatisierte Schweißroboter entlastet nicht nur die Mitarbeiter, er ermöglicht auch eine effizientere Produktion, da die Maschine im Gegensatz zum Menschen fehlerfreies Schweißen garantieren kann.

isoplus entwickelt europaweit einzigartigen Schweißroboter selbst

Das innovative Engagement des Unternehmens zeigt sich vor allem in der Entwicklung des Roboters. Denn allein mit der Anschaffung eines Industrieroboters von KUKA war die Sache nicht getan. Es brauchte einen versierten Sondermaschinenbauer und ein fünfköpfiges isoplus-Team, das neben dem täglichen Geschäft an der Automatisierung der Maschine arbeitete. Zwei Jahre dauerte es, bis der Schweißroboter fertig war. Das schweißtechnische Knowhow konnte isoplus zu einhundert Prozent selbst beisteuern, sodass der Roboter nun schwere Rohre bewegen und Teilstücke aneinanderschweißen kann. Diese Innovation ist zum jetzigen Zeitpunkt einzigartig in Europa – ein Grund mehr, für das Engagement ausgezeichnet zu werden.

Auch zukünftige Innovationen geplant

Bereits zum Jahreswechsel 2023/2024 war es isoplus möglich, vom Zwei-Schichtmodell zum Drei-Schichtmodell zu wechseln. Seit 2024 wird im technischen Bereich in Früh-, Spät- und Nachtschicht gearbeitet. Dadurch konnten sehr viele neue Stellen geschaffen und besetzt werden. „Es ist wirklich nicht selbstverständlich, dass wir 120 neue Mitarbeiter finden konnten. Das hat uns sehr gefreut“, erklärt Kirstein stolz. Er ergänzt, dass bereits jetzt an weiteren Automatisierungen gearbeitet wird: „Wir haben viele Ideen und einiges ist auch schon in der Entwicklungsphase.“

Wissenswertes zum Zukunftspreis:

Seit 2021 wird der Zukunftspreis gemeinsam von der Industrie- und Handelskammer Erfurt und der Handwerkskammer Erfurt vergeben. Die Auszeichnung würdigt Unternehmen, die wegweisende Lösungen für aktuelle Probleme gefunden oder innovative Geschäftsmodelle entwickelt haben – und damit bestens für die Zukunft gerüstet sind.

Prämiert werden ein Mitgliedsunternehmen der IHK Erfurt und ein Handwerksbetrieb der HWK Erfurt. Der Preis ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Der Zukunftspreis wird von der Thüringer Aufbaubank und der Thüringer Allgemeine unterstützt.

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IHK-Experten:
Tom Bioly

Tom Bioly

Tel: 0361-3484282

E-Mail: bioly@erfurt.ihk.de

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