Im Jahr 2017 eröffnete das Lefdal Mine Datacenter in einem alten Bunker im norwegischen Måløy. Tief unter der Erdoberfläche werden unvorstellbare Datenmengen verarbeitet und gespeichert – und das nach höchsten Sicherheitsstandards. Viele Global Player haben ihre IT-Infrastruktur schon in das Lefdal Mine Datacenter verlegt. Denn eine alte Mine als Rechenzentrum bietet noch weitere Pluspunkte: Es ist nachhaltig, umweltschonend und kosteneffizient. Im Frühjahr 2024 hat die Thüringer Firma Q-SOFT GmbH ein Rechenzentrum für High Performance Clustering (HPC) in der Mine eröffnet und damit einen völlig neuen Geschäftsbereich gestartet.
Thüringer Unternehmen eröffnet HPC-Rechenzentrum in Norwegen
Das Lefdal Mine Datacenter wird von verschiedenen internationalen Unternehmen – wie der Mercedes-Benz AG – genutzt, um ihre Serverparks und IT-Infrastruktur zu hosten. Auch der herstellerneutrale IT-Dienstleister und Softwarehersteller Q-SOFT GmbH aus Thüringen mietet gemeinsam mit Partnern Fläche für ein HPC-Rechenzentrum im ehemaligen Bunker. Die Investition in ein hochleistungsfähiges Rechenzentrum war für Geschäftsführerin Milen Volkmar ein völlig plausibler Schritt.
Die Speicherung von Daten ist für Unternehmen sehr wichtig und da sich mit der Zeit immer größere Datenmengen anhäufen, brauchen Unternehmen auch immer größere Kapazitäten für die Datenauswertung – besonders für KI-Anwendungen. Daher braucht es hochleistungsfähige Rechenzentren.
– Milen Volkmar, Geschäftsführerin Q-SOFT GmbH
Die Nachfrage am Lefdal Mine Datacenter ist groß. Mit seiner enormen Größe von 120.000 Quadratmetern und der Lage in einem ehemaligen Bunker ergeben sich für Unternehmen ganz besondere Möglichkeiten. So ist es neben der schier unendlichen Kapazität auch die Nachhaltigkeit, die das Großprojekt in Norwegen auszeichnet.
Nachhaltigkeit und Kosteneffizienz im Lefdal Mine Datacenter
Durch die Lage im Erdinneren ist dem Ort eine natürliche Kühle geboten, die die Energiekosten senkt. Die benötigte Energie für die technischen Voraussetzungen stammt zudem aus erneuerbaren Energiequellen und wird lokal gewonnen. Die entstehende Restwärme wird an eine Fischfarm in der Nähe der Mine weitergeleitet. Dadurch ist der CO2-Fußabdruck des Rechenzentrums vergleichsweise gering. Hinzu kommt, dass die Energiekosten in diesem Gebiet Norwegens geringer als in Deutschland und den meisten anderen Ländern Europas sind. Das senkt die Kosten für Unternehmen, die das norwegische Datacenter nutzen, um ein Vielfaches.
Ein anderer Vorteil des Lefdal Mine Datacenters ist die Katastrophensicherheit, die Rechenzentren über der Erde kaum in diesem Maße gewährleisten können. Das norwegische Rechenzentrum ist durch seine Lage weitestgehend unabhängig von Unwettern, Naturkatastrophen oder Krieg, sodass die Datenverarbeitung jederzeit funktioniert.
Moderne Wirtschaft braucht Cybersicherheit
Das Lefdal Mine Datacenter ist ein gutes Beispiel dafür, wie moderne Wirtschaft und Cybersicherheit funktionieren können. Da Daten heute zu den wertvollsten Ressourcen überhaupt gehören, brauchen Unternehmen, die mit großen Datenmengen arbeiten, hochsichere Rechenzentren. Diese sind mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil der digitalen Wirtschaft und tragen letztlich maßgeblich zum Erfolg und zur Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen bei. Dass ein Unternehmen aus Thüringen das norwegische Großprojekt in Deutschland vertritt, ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg der Digitalisierung und eine wichtige Unterstützung der digitalen Wirtschaft. Dass die Q-SOFT GmbH und das Lefdal Mine Datacenter außerdem zeigen, wie Digitalisierung umweltschonend stattfinden kann, lässt hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.
Exkurs: Wirtschaft stärken – Digitalisierung ausbauen
Um die Digitalisierung in Thüringen voranzubringen und Unternehmen auf ihrem Weg zu begleiten, veranstaltet die IHK Erfurt regelmäßig Veranstaltungen zum Thema. Auch Beratung zu digitalen Innovationen und Sicherheitsaspekten findet in der Kammer statt.
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