IHK-Umfrage: „Going International 2022“

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Warum sollte ich diesen Artikel lesen?
  • Die jährliche Umfrage „Going International 2022“ der deutschen Industrie- und Handelskammern befasst sich mit den Erfahrungen und Perspektiven der deutschen Wirtschaft im Auslandsgeschäft.
  • In diesem Jahr beteiligten sich über 2.700 Exportunternehmen, darunter auch 83 aus Thüringen.
  • Aufgrund der aktuellen Situation entstand auch eine Russland-Sonderauswertung.

Die Auswertung der diesjährigen Befragung „Going International“ der deutschen IHK-Organisation zeigt, dass eine Zunahme von Handelshemmnissen und andauernde Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie die Produktionsabläufe und Lieferketten der international aktiven deutschen Unternehmen stören und das globale Geschäft nachhaltig erschweren. Zwar hellten sich die Geschäftsaussichten im Vergleich zur Vorjahresumfrage etwas auf, eine grundlegende Verbesserung scheint jedoch auch angesichts des Ukraine-Russland-Konfliktes nicht in Sicht. Aufgrund der aktuellen Lage hat die IHK-Organisation die Umfrage um eine Russland-Sonderauswertung ergänzt.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  1. Die globale Geschäftsperspektive der international aktiven deutschen Unternehmen ist insgesamt negativ. 21 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der Auslandsgeschäfte, nur 18 Prozent erwarten eine Verbesserung im Jahr 2022.
  2. Die Erwartungen an das internationale Geschäft in Europa und Nordamerika sind überwiegend positiv. In China ist die Geschäftsperspektive hingegen schlecht.
  3. Auch zwei Jahre nach Beginn der Coronavirus-Pandemie sind die Auswirkungen für die Unternehmen enorm: insbesondere Probleme in der Lieferkette und Logistik, fehlende Waren und Dienstleistungen sowie Reiseeinschränkungen beeinträchtigen das globale Geschäft.
  4. Unabhängig von der Coronavirus-Pandemie berichten 54 Prozent der Unternehmen von neuen Handelshemmnissen bei ihren internationalen Geschäften – der Wert erreicht damit einen neuen Höchststand.
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Russland-Sonderauswertung

Unabhängig von der aktuellen geopolitischen Lage und den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sind Unternehmen mit Russland-Geschäft von Handelshemmnissen betroffen. Vor allem die bereits bestehenden Sanktionen der USA und der EU sowie russische Gegenmaßnahmen beschränken die Geschäftsbeziehungen. Obwohl ohnehin schon zahlreiche Hürden bestehen, haben nochmals 29 Prozent der Unternehmen eine Zunahme von Handelshemmnissen im Russland-Geschäft wahrgenommen. Nach Auffassung der drei Thüringer IHKs wird sich diese Entwicklung angesichts der aktuellen konfliktreichen Situation zwischen Russland und der Ukraine und den damit verbundenen zusätzlichen Wirtschaftssanktionen der EU und der USA fortsetzen und die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen weiter beeinträchtigen. Laut Angaben der Auslandshandelskammer in Russland haben immer mehr deutsche Unternehmen in den vergangenen Jahren den russischen Markt verlassen: Die Anzahl deutscher Firmen hat sich seit 2011 fast halbiert.

Wirtschaftsbeziehungen Thüringer Unternehmen zu Russland

Aktuell sind 368 Thüringer Unternehmen mit Wirtschaftsbeziehungen nach Russland bei den Thüringer IHKs registriert. Nach Angaben des Thüringer Landesamtes für Statistik wurden im Jahr 2021 Waren im Wert von 387,2 Millionen Euro von Thüringen in die Russische Föderation exportiert. Das entspricht einem Zuwachs von 37,6 Prozent gegenüber 2020. Damit lag Russland auf dem 15. Rang der wichtigsten Exportländer Thüringens. 2,3 Prozent der Thüringer Exporte entfielen insgesamt auf Russland. Die wichtigsten Warengruppen waren Kraftwagen und Kraftwagenteile, Maschinen sowie pharmazeutische Erzeugnisse. Im selben Jahr wurden Waren im Wert von 74,1 Millionen Euro aus Russland auf direktem Weg nach Thüringen eingeführt, womit Russland an 30. Stelle der Importländer stand und für 0,5 Prozent der gesamten Importe Thüringens sorgte.

Zur Umfrage:
Die bundesweite Umfrage „Going International 2022“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertages ist mit Unterstützung von 79 IHKs erstellt worden. An der Erhebung beteiligten sich über 2.700 Exportunternehmen, darunter auch 83 aus Thüringen. Die Ergebnisse der Sonderauswertung zu Russland basieren auf den Antworten von rund 1.200 Unternehmen, die mit Russland geschäftlich in Verbindung stehen. Die Gesamtauswertung der „Going International 2022“ finden Sie unter www.ihk.de.

Die „Going International 2022“ zum Herunterladen:

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