Die Verwendungsmöglichkeiten von Wasserstoff sind DAS Zukunftsthema – vor allem im Energiesektor. „In kaum einem Expertenkreis wird derzeit nicht über Wasserstoff diskutiert. Bei einigen leuchten die Augen, andere wiederum können nur mit dem Kopf schütteln“, weiß IHK-Energieexperte Karsten Kurth und ergänzt: „Tatsächlich bietet dieser Stoff aufgrund seiner Eigenschaften vielfältige Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft. Die Forschung und vor allem Anwendung steckt jedoch noch in den Kinderschuhe.“
Wasserstoff mit vielfältiger Nutzung
Grundsätzlich wird das Gas als Stoff direkt genutzt, beispielsweise bei der Reduktion von Eisen in der Stahlherstellung oder der Substitution von fossilen Brenngasen in der Bereitstellung von Wärme. Wasserstoff ist zudem unverzichtbar im Bereich der Agrarchemie, denn die Gewinnung von Stickstoffdünger über Ammoniaksynthese wäre ohne Wasserstoff nicht möglich. Viele Lebensmittel hängen also signifikant von diesem Stoff ab. Nicht zuletzt spielt Wasserstoff bei modernen Kommunikationstechnologien, wie bei der Herstellung von Glasfaserkabeln eine wichtige Rolle. Zukünftig wird Wasserstoff als Treibstoff besonders im Bereich des Schwerlasttransportes, des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), der Luftfahrt sowie in der Intralogistik Anwendung finden.
Thüringer Wasserstoffstrategie: Fokus auf Mobilität
„Noch ist nicht ganz klar, in welcher Branche sich Wasserstoff langfristig durchsetzen wird. Erfreulich ist, dass auch der Freistaat Thüringen im Bereich Wasserstoff sehr aktiv ist“, so Kurth. In der Thüringer Wasserstoffstrategie sind die engagierten Projekte, Initiativen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen, die sich mit dem Thema Wasserstoff beschäftigen, aufgelistet.
Die Thüringer Wirtschaft konzentriert sich aktuell vor allem auf die Bereitstellung von Dienstleistungen, Komponenten und Anlagen beim Thema Wasserstoff. Im Gegensatz zu den Nachbarländern wie Sachsen und Sachsen-Anhalt und der dort sehr stark vertretenen Chemie-Industrie gibt es im Freistaat aktuell jedoch kaum Großabnehmer für Wasserstoff.