Mongolische Azubis für Thüringen

©IHK/Präsident Dieter Bauhaus (rechts) und S. E. Dr. Mandakhbileg Birvaa bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Ausbildung mongolischer Jugendlicher.
Präsident Dieter Bauhaus (rechts) und S. E. Dr. Mandakhbileg Birvaa bei der Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Ausbildung mongolischer Jugendlicher.
Warum sollte ich diesen Artikel lesen?
  • Die Lage auf dem Thüringer Ausbildungsmarkt bleibt weiterhin angespannt. Durch die Zusammenarbeit mit der Mongolei können Unternehmen gezielt Auszubildende aus deutschen Schulen in Ulaanbaatar für ihren Betrieb finden.
  • Ausbildende Unternehmen können ihren Personalbedarf noch bis 31. März 2022 an die IHK Erfurt melden.

IHK-Präsident Dieter Bauhaus und S. E. Dr. Mandakhbileg Birvaa unterzeichneten am 15. Februar 2022 in der IHK Erfurt die Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Ausbildung mongolischer Jugendlicher. Durch die Erklärung wird der Startschuss für die Zusammenarbeit mit dem KHUGJIL“ – Zentrum für berufliche Orientierung und Bildung sowie der FAV Service gGmbH gegeben. Ab sofort können gezielt Jugendliche in deutschen Schulen in der Mongolei für eine duale Berufsausbildung in Thüringen begeistert werden. Auch wenn die Mongolei mit 3,4 Millionen Einwohnern eher zu den kleineren Ländern im Ranking gehört, so ist doch die Fläche fünfmal so groß wie Deutschland.

Die demografische Entwicklung in dem sehr landwirtschaftlich geprägten Staat ist im Vergleich zu Thüringen und vielen anderen europäischen Staaten eher entgegengesetzt. Auch bestehen historisch gewachsene Verbindungen nach Deutschland, so hatte ein nicht unerheblicher Teil der Menschen in Ulaanbaatar in den vergangenen Jahrzehnten engen Kontakt zum deutschsprachigen Raum. Viele haben in der DDR und in der Bundesrepublik Deutschland studiert und sind eng verbunden mit der Lebensweise. Heute schätzt man den Anteil deutschsprechender Mongolen in Ulaanbaatar auf über 30.000. In sieben deutschsprachigen Schulen erlernen Kinder vom ersten Schuljahr an zusätzlich die deutsche Sprache. Das Heimatland kann allerdings nicht allen Jugendlichen eine Perspektive bieten. Hier können Thüringer Unternehmen profitieren und Karrierechancen für Jugendliche aufzeigen.

Wie gewinne ich junge Menschen aus der Mongolei?

Ausbildende Unternehmen der IHK Erfurt können ihren Personalbedarf bis 31. März 2022 bei ihren Bildungsberatern oder direkt bei den Firmenausbildungsverbünden (FAV) anmelden. Es gibt keine Einschränkungen der Berufe, allerdings müssen die Bedingungen der Ausländerbehörden erfüllt werden. Dazu zählen

  • eine Mindestausbildungsvergütung von 939 Euro;
  • die Bereitschaft, die Jugendlichen im Unternehmen zu integrieren und
  • dabei eine Betreuung der ankommenden Jugendlichen sicherzustellen.

Für FAV-Mitglieder übernimmt die FAV Service gGmbH diese Aufgabe kostenfrei. Nach der Bedarfsmeldung erfolgt verbindlich ein Beratungstermin im Unternehmen, in dem alle Voraussetzungen detailliert besprochen und festgelegt werden. Durch den Partner in der Mongolei, das „KHUGJIL“- Zentrum für berufliche Orientierung und Bildung, wird für die gemeldeten Ausbildungsplätze geworben. Die Unternehmen erhalten aus der Mongolei Bewerbungsunterlagen inklusive eines Videos, auf dessen Basis eine Vorauswahl stattfinden kann. Wenn sich das Unternehmen entschieden hat, wird im April ein virtuelles Treffen zwischen den Ausbildern und den Schülern organisiert.

Nach Vertragsabschluss bereitet der mongolische Partner die Jugendlichen intensiv auf Deutschland vor, da diese sofort nach Einreise in den Freistaat Thüringen mit der Ausbildung beginnen. Aufgrund des hohen sprachlichen Niveaus besteht bereits in diesem Jahr die Möglichkeit, rund 50 Ausbildungsverhältnisse mit mongolischen Jugendlichen abzuschließen. Jetzt liegt es an den Betrieben, so schnell wie möglich ihre Bedarfe zu melden.

Die Unterstützung des Freistaats Thüringen

Ein Großteil der Aufwendungen für die sprachliche Vorbereitung der Jugendlichen wird durch den Freistaat Thüringen übernommen. Betriebe können hierzu einen Förderantrag stellen und bis zu 3.000 Euro zurückerstattet bekommen. Zum genauen Ablauf geben die Bildungsberater der IHK Erfurt sowie die FAV Service gGmbH gerne Auskunft.

Erste Erfahrungen mit mongolischen Auszubildenden sammelt Hotelchef Jörg Rudolph, Waldhotel Berghof: „Ich war über die sprachliche Qualifizierung und die Servicebereitschaft der Jugendlichen überaus positiv überrascht. Unsere Auszubildende hat sich schnell in das Unternehmen integriert. Die Anforderungen aus der Ausbildungsverordnung im Beruf Köchin stellen für meine Auszubildende aus der Mongolei kein Problem dar“.

Weitere Informationen:

Kontaktieren
Sie Ihren
IHK-Experten:
Tobias Krombholz

Tobias Krombholz

Tel: 0361-3484196

E-Mail: krombholz@erfurt.ihk.de

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