Die fehlende Ortsumfahrung von Schwabhausen auf der B247 als zentrale Anbindung, um von der A4 ins Ohrdrufer Gewerbegebiet zu gelangen, beeinflusst die Attraktivität des Gewerbestandortes. Die IHK Erfurt fordert daher eine Beschleunigung von Infrastrukturprojekten.
„Thüringenweit finden sich negative Beispiele einer unterdimensionierten Infrastruktur, die sich nachteilig auf Wirtschaft und Bevölkerung auswirkt“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Cornelia Haase-Lerch. Zu den Straßen, die den stetig steigenden Verkehrszahlen nicht mehr gewachsen sind, zählt u.a. die B247 durch Schwabhausen im Ilmkreis. Um von der Autobahn A4 ins Ohrdrufer Gewerbegebiet zu gelangen, nutzen täglich rund 12.000 Kfz die Ortsdurchfahrt Schwabhausen.
Der hohe Schwerlastanteil sowie das erhöhte Verkehrsaufkommen belasten nicht nur die Bewohner, die langen An- und Abfahrtzeiten beeinflussen auch die Attraktivität des Gewerbestandortes negativ. Mit Hinblick auf die geplante Erweiterung des Gewerbegebietes in Ohrdruf, den damit einhergehenden weiteren Anstieg des Verkehrs sowie dem möglichen Attraktivitätsverlust auch für neue Investoren wird deutlich, dass der Bau der Ortsumfahrung Schwabhausen längst überfällig ist. „Trotz der Einstufung „vordringlicher Bedarf“ im Bundesverkehrswegeplan wird die Baumaßnahme aber erst im Jahr 2030 beginnen können“, berichtet der Oberbürgermeister der Stadt Gotha, Knut Kreuch. Bereits im Jahr 2025 prognostizierten die Verkehrsplaner für diesen Abschnitt der B247 aber schon 22.000 Kfz pro Tag. „Es wurde von der Landesregierung einfach versäumt, den vordringlichen Bedarf im Bundesverkehrswegeplan anzumelden“, so Kreuch.
Weiteren Optimierungsbedarf sieht die IHK Erfurt bei der Digitalisierung von Geoinformationsdaten durch die zuständigen Bundesländer. Aktuelle Luftbilder sowie Biotop- und FFH-Gebietskartierung helfen den einzelnen Akteuren in den Planungsschritten, aussagekräftige Planungen und Gutachten zu erstellen. Auch der Mangel an Fachpersonal verlangsamt vielerorts die Umsetzung von Infrastrukturprojekten. „In den Planungsbüros, kommunalen Verwaltungen, den Gerichten und in der Bauwirtschaft fehlt es schlicht an Personal. Hier liegt die größte Herausforderung für die kommenden Jahre“, ist Haase-Lerch überzeugt.