Russland-Ukraine-Konflikt: Wirtschafts­junioren und IHK Erfurt engagiert

©istock/Silent_GOS
Imagefoto Ukraine-Flagge
Warum sollte ich diesen Artikel lesen?
  • Viele regionale Unternehmen stehen angesichts der aktuellen Geschehnisse derzeit vor großen Herausforderungen.
  • Zudem werden für die zahlreichen Flüchtlinge Hilfe und Unterstützung benötigt.
  • Die IHK Erfurt und die Wirtschaftsjunioren unterstützen in der derzeitigen Situation.

Viele regionale Unternehmen unterhalten geschäftliche Beziehungen zur Russischen Föderation oder der Ukraine. Deutschland und natürlich auch Thüringen sind mit den Konfliktparteien wirtschaftlich eng verflochten. Die betroffenen Betriebe stehen angesichts der Sanktionen, aber auch der aktuellen Geschehnisse, derzeit vor großen Herausforderungen. Zudem werden für die zahlreichen Ukrainer, die ihr Land verlassen und als Flüchtlinge an den Grenzen ankommen, dringend Hilfe und Unterstützung benötigt. Entsprechend der Möglichkeiten unterstützen die IHK Erfurt und die Wirtschaftsjunioren in der derzeitigen Situation.

Wirtschaftsjunioren Thüringen aktivieren Netzwerk für gezielte Hilfslieferungen 

Die Thüringer Wirtschaftsjunioren (WJ) haben am Samstag, den 5. März 2022, auf dem Gelände der IHK Erfurt Sachgüter, darunter medizinische Utensilien, Hygiene- und Babyartikel, Batterien und Power Banks für Flüchtlinge in der ukrainischen Krisenregion gesammelt. „Wir wollen unbürokratische Hilfe leisten, aber nicht kopflos und unadressiert“, erklärte Landesvorstandssprecher Johannes Wiese. „Also liefen die Drähte in den letzten Tagen heiß, wie wir, ohne Routen zu verstopfen und Müllberge zu produzieren, dringend benötigte Güter an die Orte senden können, wo sie benötigt werden“, so Wiese weiter. Auf kurzen Wegen nutzten die Junioren ihre internationalen Kontakte zur Dachorganisation Junior Chamber International (JCI) und das belastbare Netzwerk innerhalb der Wirtschaftsjunioren Deutschland, um ein funktionierendes Transport- und sicheres Verteilnetzwerk aufzubauen.  Landesgeschäftsführerin Katrin Muhs wurde in Sachsen fündig, genauer im Kreisverband Chemnitz. Die Chemnitzer Junioren um Ronny Pallasch und Elisabeth Götze koordinieren die sogenannte „WJ hilft Aktion“, eine zentrale Sammelstelle, die ausgewählte und sortenrein verpackte Sachspenden bündelt und an die Experten der Flüchtlingshilfe übergibt. Einer der Empfänger für die Sachgüter ist Human Aid Collective. Seit 2015 leistet der Verein Nothilfe für Geflüchtete in Krisengebieten und arbeitet wiederum in der Ukraine-Hilfe im Netzwerk Ziviler Krisenstab und mit über 60 weiteren NGOs, darunter aus Deutschland, Polen und Ungarn zusammen. Baby- und Kleinkindartikel gehen an ein Kinderheim in Görlitz, das die Jüngsten aus dem Krisengebiet aufnimmt. Auch ein Warehouse von JCI im polnischen Chełm, kurz vor der ukrainischen Grenze, soll beliefert werden. Gemeinsam wurde die Hilfe geplant, strukturiert und nun auf den Weg gebracht. Zielorte und Bedarfe stehen fest, vor allem aber werden bereits bestehende Transportkanäle der Flüchtlingsorganisationen genutzt. Neben der IHK Erfurt als Host und den beratenden Partnern im Deutsch-Ukrainischen Bildungszentrum halfen vor Ort in Erfurt weitere Unternehmen mit, darunter N. L. Chrestensen Erfurter Samen- und Pflanzenzucht und Umzüge Rothe.  

„Eine Herausforderung bestand darin, alles miteinander zu koordinieren und den vielen hilfsbereiten Spendern den konkreten Bedarf an Gütern zu erklären. Kuscheltiere und Kleidung nehmen wir beispielsweise nicht an. Das machen andere Organisationen“, sagte Morris Böcking, ebenfalls Mitglied im Landesvorstand der Junioren, die Knackpunkte. Er behielt den Überblick vor Ort beim Annehmen und Sortieren der Spenden. „Unser Ziel ist es, alles für den Transport so zu bestücken, dass es in Chemnitz und den weiteren Stationen nicht erneut aus- und umgepackt werden muss“, ergänzte Sebastian Gawron, auch Vorständler und einer der freiwilligen ehrenamtlichen Helfer. Weitere Junioren indes sortierten, zählten, notierten und beklebten Kartons mit Infoschildern in deutscher und ukrainischer Sprache. Einige befüllten die Transporter, eigens dafür aus dem Juniorenkreis oder von hilfsbereiten Unternehmen zur Verfügung gestellt. Am Samstagnachmittag startete schließlich der Konvoi in Richtung Chemnitz.         

Mit dieser Aktion sind die Thüringer Wirtschaftsjunioren ein Anfangspunkt, der in ein Netz aus kleinen Warenflüssen mündet und nach Chemnitz fließt. Dort wird zentral gebündelt und bedarfsorientiert in die großen Hilfsströme übergeben. Im Krisengebiet, dann wieder in kleine Transportwege aufgeteilt, werden die Spenden ihre Empfänger erreichen und das Leid der Flüchtenden ein kleines bisschen lindern. Das Gefühl helfen zu können motivierte die Freiwilligen, die überrascht von der Vielzahl von Spendenden, auch danke sagen wollen.      

Pressekontakt für die Aktion:
Juliane Keith , 0172 9710430, j.keith@fachverlag-thueringen.de  

IHK-Wirtschaftsupdate als zentrale Infoplattform für betroffene Unternehmen

Für die von den Sanktionen oder dem Konflikt allgemein betroffenen Unternehmen hat die IHK Erfurt die aktuellen Entwicklungen im Bereich der EU-Sanktionen auf einer zentralen Infoseite zusammengestellt und berichtet dort zu den neuesten Vorgaben. Die Inhalte werden fortwährend aktualisiert. Bestehen weitere Fragen, so können Sie sich jederzeit an die Experten der IHK Erfurt wenden.

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Mark Bremer

Mark Bremer

Tel: 0361-3484200

E-Mail: bremer@erfurt.ihk.de

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