Die Bedeutung Europas für den Wirtschaftsstandort Thüringen

©gettyimages.de/artJazz/Im Juni 2024 findet die Europawahl statt und bestimmt, wer in den kommenden fünf Jahren im Europäischen Parlament sitzen darf.
Warum sollte ich diesen Artikel lesen?
  • Im Juni 2024 wird in allen 27 EU-Mitgliedsstaaten das Europäische Parlament gewählt.
  • Lesen Sie, warum die Wahl wichtig für den Wirtschaftsstandort Thüringen ist.
  • Erfahren Sie außerdem, wie sie aktiv Einfluss auf die EU-Politik nehmen können.

Im Sommer 2024 ist es wieder so weit: Die Europawahl steht an. Die Wahl findet im Abstand von fünf Jahren und in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) zur gleichen Zeit statt. Am Sonntag, den 9. Juni 2024, werden die Wahlurnen geöffnet und jede Stimme, die abgegeben wird, hat einen Einfluss auf die Thüringer Wirtschaft.

Konkretes zur Europawahl

Jeder EU-Bürger erhält eine Stimme und darf an der Wahl des Europäischen Parlaments (EP) teilnehmen. Gewählt werden Einzelkandidaten und/oder Parteien – die Entscheidung darüber liegt beim Wähler. In Deutschland und den meisten anderen EU-Ländern ist die Beteiligung an der Wahl freiwillig. Ausnahmen stellen lediglich Belgien, Bulgarien, Griechenland, Zypern und Luxemburg dar, da in diesen Ländern Wahlpflicht besteht. Mit 61,38 Prozent erreichte Deutschland bei der Europawahl 2019 ein Rekordhoch der Wahlbeteiligung im Vergleich zu den vorherigen Jahren. Europaweit lag die Wahlbeteiligung 2019 bei 50,66 Prozent. Derzeit sind 27 Länder Mitglieder der Europäischen Union. 720 Abgeordnete werden bei der Europawahl im Juni in das Europäische Parlament gewählt – 96 Europaabgeordnete darf Deutschland wählen. Dabei gilt das Verhältniswahlsystem: Je mehr Stimmen eine Partei bekommt, desto mehr Europaabgeordnete stellt sie im Europäischen Parlament.

Thüringen und sein Außenhandel

Ein erfolgreicher Außenhandel ist für Thüringens Wirtschaft unverzichtbar und Europa bleibt auch 2024 Deutschlands wichtigste Handelsregion, denn mehr als die Hälfte der Thüringer Ausfuhren gehen in die EU. Europa schafft ein unternehmerfreundliches Umfeld mit guten Ausgangbedingungen. Beispielsweise der gemeinsame Binnenmarkt erleichtert unternehmerisches Handeln enorm und fördert das Wirtschaftswachstum – nicht zuletzt, da innerhalb der EU keine Zollgebühren erhoben werden. Dadurch kommen Handelsabkommen leichter zustande und es entstehen einfachere Zugänge zu neuen Märkten, was die Wettbewerbsfähigkeit deutlich stärkt. Daneben trägt auch die Personenfreizügigkeit innerhalb der EU nicht nur zur Belebung des Thüringer Tourismus bei, sondern ermöglicht auch grenzüberschreitend die Erbringung von Dienstleistungen und mit dem Außenhandel verbundene Geschäftsreisen.

Einheitliche Produktstandards und -vorschriften sind ein weiterer großer Vorteil der EU und erleichtern im Zusammenhang mit der Niederlassungsfreiheit im europäischen Raum die Expansion von Unternehmen in verschiedene EU-Länder ohne maßgebliche Hürden. Ebenso fördert der Binnenmarkt den Wettbewerb und die Innovation: Da Unternehmen auf einem größeren Markt konkurrieren, müssen sie sich ständig verbessern, um erfolgreich zu sein. Alles in allem schafft der europäische Binnenmarkt eine Umgebung, die wirtschaftliches Wachstum fördert.

– Mark Bremer, Teamleiter International IHK Erfurt

Aktive Einbringung in die EU: Das Enterprise Europe Network

Die Förderung von Infrastrukturprojekten und Modellvorhaben durch die EU ist in weiten Bereichen bekannt. Wie an den Entscheidungen der EU jedoch aktiv mitgewirkt werden kann, wissen viele noch nicht. Die Einbringung in europapolitische Themen erleichtert das Enterprise Europe Network (EEN): Das Netzwerk bietet die Möglichkeit, die eigene Meinung, Kritik und Verbesserungsvorschläge an einem wirkungsvollen Ort einzubringen. Außerdem erhalten Sie beim EEN einen Überblick über die verschiedenen EU-Förderprogramme sowie themenspezifische Beratung. Das EEN ist das weltweit größte Netzwerk von Informations- und Beratungsstellen für die Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) mit internationalen Ambitionen.

Weitere Möglichkeiten selbst aktiv zu werden:

  • Europaabgeordnete Ihrer Region
    Alle Mitglieder des Europäischen Parlaments (MdEP) haben ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer Wähler. Sie können sich jederzeit an die Abgeordnetenbüros wenden, Fragen stellen und Änderungen anregen.
  • Europäisches Parlament der Unternehmen (EPdU)
    Organisiert vom europäischen Dachverband EUROCHAMBRES schlüpfen etwa 700 Unternehmer aus ganz Europa für einen Tag in die Rolle ihrer Abgeordneten. Im Hemicycle, dem Sitzungssaal des Parlaments, können sie ihre Fragen und Vorschläge direkt an die EU-Vertreter richten und sich untereinander austauschen. Die Sitzung findet im Zwei-Jahres-Rhythmus statt.

Nutzen Sie die Möglichkeiten und beteiligen Sie sich aktiv an der Gestaltung der EU-Politik!

Kontaktieren
Sie Ihren
IHK-Experten:
Mark Bremer

Mark Bremer

Tel: 0361-3484200

E-Mail: bremer@erfurt.ihk.de

Sie wollen ins WiMa?

So geht's

Wir freuen uns auf Ihr Feedback zum WiMa

Klicken Sie hier für Lob & Kritik.

So kommen Sie ins WiMa.

Sagen Sie uns, was bei Ihnen los ist!

Jetzt unseren monatlichen
WiMa-Newsletter abonnieren und informiert bleiben.
Rechtsform Gründung
Praxis & RatgeberIn welcher Rechtsform gründe ich?
| Lesezeit: ca. 4 Minuten

Auf dem Weg in die Selbstständigkeit und der Gründung eines Unternehmens stellen sich viele Fragen. Die Wahl der richtigen Rechtsform fällt vielen schwer. Wir haben die wichtigsten Kriterien zur Entscheidungsfindung zusammengefasst.

Weiterlesen
WiMa Newsletter So kommen Sie ins WiMa