Nachhaltigkeit im Unternehmen – eine besondere Verantwortung

©gettyimages.de/Vladimir_Timofeev/Der Ausstoß von Treibhausgasen ist ein wichtiger Faktor im Kampf gegen den Klimawandel
Warum sollte ich diesen Artikel lesen?
  • Nachhaltigkeit spielt auch in Unternehmen eine immer größere Rolle.
  • Das bringt Unternehmern eine besondere Verantwortung, die mit viel Zeit und bürokratischem Aufwand verbunden ist.
  • Erfahren Sie hier mehr zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen und wie die IHK Erfurt dabei hilft.

Das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen hat in den vergangenen Jahren immer mehr Aufmerksamkeit und Gewichtung bekommen – und das zu Recht, denn ein respektvoller und sensibler Umgang mit unserer Umwelt ist unverzichtbar. Doch gerade in der Wirtschaft kollidieren verschiedene Erwartungen und Bedürfnisse, wenn es um Nachhaltigkeit in Unternehmen geht. Wer allein das Wort hört, denkt häufig zuerst an Bürokratie, Zeitaufwand und undurchsichtige Gesetze. Umso wichtiger ist es, gut informiert zu sein und dem steigenden Erwartungsdruck standzuhalten.

CO₂-Bilanzierung als Teil der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die Bilanzierung von Treibhausgasen im Unternehmen (CO₂ Bilanzierung) gewinnt im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung nicht nur an Bedeutung, sie ist ein essenzieller Teil. Darüber hinaus erhalten Unternehmen, die sich eingehend mit diesem Thema beschäftigen, weit mehr als einen öffentlichkeitswirksamen Benefit durch die Darstellung als zukunftsorientiertes klima- beziehungsweise umweltfreundliches Unternehmen. Auch staatliche Berichtspflichten, die immer weitere Wirtschaftsbereiche verpflichten, sind ein guter Grund, aber eignen sich kaum als positive Motivation für Unternehmen, eine Treibhausgasbilanz zu erarbeiten.

Vor- und Nachteile der CO₂-Bilanzierung

Der große Mehrwert, aber auch die große Herausforderung, sind die unzähligen Daten und die Bewertung dieser Daten, die eine solche Bilanz im Rahmen der Nachhaltigkeit im Unternehmen verlangt. Gerade die Startbilanz erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl und Augenmaß. Faustformel für die Wichtung von Emissionsdaten – alle Prozesse, die fünf Prozent oder mehr zu den Gesamtemissionen eines Unternehmens beitragen – sind relevant. Die Einzelbetrachtung beginnt immer bei dem Prozess mit den meisten Emissionen. Damit kann die Menge, der zu ermittelnden und zu bewertenden Daten drastisch reduziert werden. Das heißt nicht, dass Treibhausgasemissionen wichtig oder unwichtig sind. Vielmehr handelt es sich um eine Strategie, mittels der die Treibhausgasemissionen nach ihrem möglichen Reduzierungspotenzial klassifiziert werden können. Erfahrungsgemäß ist dieses Potential bei Prozessen mit großem Treibhausgasausstoß am höchsten, bezogen auf die absolute Menge. Mit diesen Daten lassen sich sowohl Prozesse optimieren, Lieferketten prüfen und bewerten sowie Mitarbeiter effektiv organisieren.

Mehr dazu: Emissionsfaktoren

Emissionsfaktoren (EF) sind zentral für den CO₂-Fußabdruck. Als repräsentative Werte für Materialien und Prozesse bilden sie die Basis für die geschätzten Treibhausgasemissionen. Emissionsfaktoren (EF), in kg CO₂e/kWh ausgedrückt, berücksichtigen das Erderwärmungspotenzial (greenhouse warming potential = GWP). Der Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ermittelt das GWP der sieben wichtigsten Treibhausgase und Gasgruppen, wobei CO₂ als Basiseinheit für das GWP verwendet wird. Für die Berechnung eines CO₂-Fußabdrucks wird üblicherweise das GWP-100 verwendet, das sich auf das Erderwärmungspotenzial des Gases über einen Zeitraum von 100 Jahren bezieht und die langfristigen Auswirkungen des Schadstoffs aufzeigt. Emissionsfaktoren lassen sich durch Tests, Modellierung oder Materialbilanzierung ermitteln und variieren je nach Methode. Datenbanken wie DEFRA oder Ecoinvent bieten Emissionsfaktoren. Um die Genauigkeit zu erhöhen, sollten Unternehmen eigene individuelle Emissionsfaktoren für ihre Materialen, Prozesse und Dienstleistungen entwickeln.

Hier finden Sie Hilfe: Nachhaltigkeitsreportings erstellen

Auf der Ebene des Nachhaltigkeitsreportings gibt es zahlreiche Standards wie das International Sustainability Standards Board (ISSB), die Global Reporting Initiative (GRI) sowie den deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK, Logo grünes N) aufgelistet. Diese Rahmenwerke haben es sich zum Ziel gesetzt, einen einheitlichen Standard für das nichtfinanzielle Reporting zu erstellen. Die IHK Erfurt berät Sie gerne zu diesem Thema und hilft außerdem, einen passenden Partner für das weitere Verfahren und die Berichterstattung zu finden. RITTWEGER und TEAM in Erfurt verfügen beispielswiese über umfangreiche Expertise im Bereich Nachhaltigkeitsreporting und Lieferantenbewertung. Das Unternehmen ist ein Schulungspartner von EcoVadis und zertifizierter Nachhaltigkeitsspezialist nach dem globalen Berichtsstandard GRI. Neben der klassischen Kommunikation hat sich das Unternehmen auf die Kommunikation von Nachhaltigkeitsleistungen spezialisiert und berät beispielsweise zu CSRD, EcoVadis, CO2-Bilanzierung und Strategieentwicklung.

RITTWEGER und TEAM zu Nachhaltigkeitsreportings:

Durch fachliches Reporting nationale und internationale Wettbewerbsvorteile sichern

In Fachkreisen ist es bereits weithin bekannt, dass ein hohes ESG-Rating (Environment, Social, Governance-Rating), zum Beispiel durch EcoVadis, ein Symbol des Vertrauens in der Geschäftswelt darstellt. Dasselbe gilt für Nachhaltigkeitsberichte und die Kommunikation von Fortschritten in der Transformation. Ein deutsches Unternehmen verfügt vom Prinzip her über eine hohe Nachhaltigkeitsleistung im internationalen Vergleich. Dabei spielen Energieaudits, die Erfüllung verschiedener ISO-Normen, aber auch der Deutsche Strommix mit seinem steigenden Anteil an erneuerbaren Energien eine wesentliche Rolle. 

Kommunikation des Dekarbonisierungspfades bietet Grundlage für langfristige Geschäftsbeziehungen

Die Kommunikation eines Dekarbonisierungspfades ist ein wesentliches Element in der ESG-Bewertung. Ein Kunde möchte heute wissen, ob seine Lieferanten bereit sind für die Transformation und bewertet die Glaubwürdigkeit der Maßnahmen. Ein Transformationsfortschritt, der ein höheres Ambitionsniveau als das 1,5-Grad-Ziel zeigt, ist ein entscheidender Bewertungsfaktor. Dieser Fortschritt kann in der Praxis oft schon durch Investitionen in erneuerbare Energien oder die Einführung innovativer, klimafreundlicher Technologien im Rahmen bevorstehender Investitionen erreicht werden.

Gut informiert durchs Jahr 2024: Workshops, Vorträge und Seminare

Sie wollen sich ausführlicher zu diesem oder ähnlichen Themen aus dem Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit informieren? Dann finden Sie hier die passende Veranstaltung für Ihre Interessen und Anliegen.

Tipp: Das Enterprise Europe Network veranstaltet ein Event unter dem Titel „EU-Japan Green Transition Matchmaking“, das sich an Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Europa und Japan richtet, die sich für eine Wirtschaft mit weniger CO2-Ausstoß engagieren möchten.

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IHK-Experten:
Antje Welz

Antje Welz

Tel: 0361-3484218

E-Mail: welz@erfurt.ihk.de

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