Erfolg mit daten­basierten Geschäfts­­modellen

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Imagefoto Datenanalyse und Diagramme
Warum sollte ich diesen Artikel lesen?
  • Für Unternehmen sind Daten das „Öl des 21. Jahrhunderts“, also ein wirtschaftlich verwertbares und damit wertvolles Gut.
  • Daten sind nicht nur für die Auswertung und Ausrichtung der eigenen Geschäftsprozesse unabdingbar, mit ihnen lässt sich auch Geld verdienen.
  • Die Transformation bestehender oder der Aufbau neuer datenbasierter Geschäftsmodell muss gut überlegt sein. Nutzen Sie vorhandene Beratungsangebote!

Für den Unternehmensalltag ist der Umgang mit Daten nicht nur selbstverständlich, sondern für den wirtschaftlichen Erfolg auch immer wichtiger. Für die Unternehmer sind Daten das „Öl des 21. Jahrhunderts“, also ein wirtschaftlich verwertbares und damit wertvolles Gut: Daten entstehen rund um die Uhr, sie sind häufig schnell verfügbar und sie ermöglichen Erkenntnisse in jenen Themenbereichen, auf die sie sich beziehen. Sie zeigen den aktuellen Status an, sie ermöglichen Rückblicke in die Vergangenheit und Prognosen für die Zukunft und sie sind die empirische Grundlage für Pläne. Für die Ausrichtung des Unternehmens sind Daten und Datenanalysen nicht mehr weg zu denken, doch mit ihnen lässt sich noch mehr realisieren.

Neue Geschäftsmodelle von dauerhafter wirtschaftlicher Relevanz

Im 21. Jahrhundert aktualisieren sich Daten vor allem aufgrund der weiten Verbreitung digitaler Technologien in großer Eigendynamik, quasi selbst. Neu ist die Menge an Daten („big data“), die wir heute erfassen und mittels verschiedener Algorithmen verarbeiten können: Die Aussagekraft erhobener Daten gründet weniger auf einer Momentaufnahme, sondern mehr auf der Möglichkeit der kontinuierlichen Fortführung der Datenbetrachtung – denn v.a. die Entwicklung bestimmter Prozesse lässt sich somit sehr genau nachvollziehen und damit auch prognostizieren.

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Auf Basis dieser Dynamiken können auch neue Geschäftsmodelle und Geschäftszweige von dauerhafter wirtschaftlicher Relevanz etabliert werden: Unternehmen können beispielsweise ohne große Investitionen Geld mit eigenen Daten – z.B. in Form von veräußerbaren Datensätzen – verdienen, weil diese ohnehin anfallen. Zu bestimmen wäre allerdings, welche Daten relevant, wie sie zu erheben und ggf. aufzubereiten sind. Schließlich lässt sich mit Daten auch Geld verdienen. Wichtig ist immer: beachten Sie die Grundsätze des Datenschutzes und überlegen Sie, wo Sie Ihre Daten hinterlegen.

Wo speichere ich meine Daten? – Der Tipp vom Experten:

In Rechenzentren kann deutlich besser auf sicherheitsrelevante Aspekte geachtet werden: Backups werden mit viel professionelleren Strukturen gefahren und bei Bedarf schnell zurückgespielt, Zutrittsbarrieren sind besser etablier- und durchsetzbar, Brand- und Diebstahlschutz (von Servern) besser abgesichert und Datenforensiker haben bei Datenlecks einfacherer Handhabe der Recherche und Verfolgung.

– Dr. Sebastian Gerth, stellv. Leiter, Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0

Der Blick in die „Daten-Praxis“: Thüringer Unternehmen optimieren vor allem Vertrieb

In der Beratungspraxis des Thüringer Kompetenzzentrums Wirtschaft 4.0 zeigt sich seit einiger Zeit eine entsprechende Transformation der Geschäftsmodelle von kleinen und mittleren Unternehmen in Thüringen: Veränderungen erfolgen jedoch weniger im Wertangebotsbereich, in welchem Daten als wirtschaftliches Gut berücksichtigt würden. Vielmehr wird vor allem der Vertriebsbereich optimiert, etwa durch die Steigerung der Aktivitäten des Online-Marketings, die Integration von Online-Shops oder Konfiguratoren in die eigene Website oder andere E-Commerce-Plattformen als Geschäftsmodellkomponenten.

Es zeigt sich, dass Thüringer Unternehmen an bisherigen Produkten und Dienstleistungen festhalten und weniger das Leistungsangebot innovieren. Das Potenzial einer Ergänzung bzw. Anpassung wird noch nicht flächendeckend erkannt – zumal sich hieraus auch neue Kundensegmente und damit neue Ertragsmöglichkeiten ergeben.

In drei Schritten den Umgang mit Daten professionalisieren:

  1. Die strukturierte Erhebung von Daten:
    Dazu dient etwa eine geeignete Sensorik oder die Analyse und Dokumentation von relevanten Prozessen (z. B. Abfolgen und Zeitdauern bestimmter Handlungen, Auswertung von Fehlermeldungen, Erfassung und- oder falschgenutzter Ressourcen, Haltbarkeiten von Maschinenkomponenten, Resonanzanalysen bestimmter Aktivitäten).
  2. Die zielorientierte Aufbereitung und Analyse der erhobenen Daten:
    Hierfür muss vorab definiert werden, wo der Mehrwert der Analyse liegen soll. Daten lassen sich zum einen für die Optimierungen der eigenen Geschäftstätigkeit nutzen (z.B. Nutzbarmachung von verbleibenden Kapazitäten oder Leerlaufzeiten, Vermeiden selbiger durch vorausschauende Wartung oder Beschaffungen), andererseits lassen sie sich aber auch ökonomisch verwerten (z.B. von Datenanalysten als Ergänzung zu Daten anderer Kunden eines bestimmten Maschinenherstellers). Der Adressat definiert den Nutzen.
  3. Die nutzbringende Aufarbeitung der Daten.
    Diese erfolgt entweder im eigenen Unternehmen oder durch Dienstleister vor dem Hintergrund des definierten Ziels. Die Aufarbeitung erfolgt häufig quantitativ anhand verschiedener Variablen, seltener auch qualitativ. Ableiten lassen sich später z.B. Handlungsempfehlungen, visuelle Darstellungen u.ä.

Unser Tipp:

Entscheidet sich ein Unternehmen dafür, Daten erheben und verkaufen zu lassen, kann dies selbst erfolgen – hierfür aber braucht es spezifisches Know-How eines eigenen Datenanalysten. Zielführender kann die Nutzung eines Dienstleisters sein – häufig wird dieser am Erlös des Datenverkaufs beteiligt. Damit wird zwar ihr Ertrag gemindert, aber die Einnahmen steigen dennoch. Beachten Sie dabei: Werden bestimmte Dienstleistungen, wie zum Beispiel Cloudspeicher kostenfrei angeboten, sind Sie in der Regel das Produkt und nicht der Kunde: Ihre Daten werden erhoben, aufbereitet und an Dritte veräußert. Finden Sie heraus, welche Daten überhaupt anfallen und ökonomisch verwertbar sind!

Unser Angebot:

Um das eigene Geschäftsmodell vor dem Hintergrund der Möglichkeiten durch die Digitalisierung anzupassen, ist eine grundsätzliche Analyse notwendig. Instrumente hierfür sind z. B. das Business Model Canvas oder der St. Galler Business Model Navigator. Dies kann im Rahmen einer Beratung im Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0 erfolgen. Nutzen Sie unsere Expertise für Ihr Unternehmen!

Autoren: Katrin Marie Merten, Sebastian Gerth

Zum Thüringer Kompetenzzentrum Wirtschaft 4.0:

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Dr. Sebastian Gerth

Dr. Sebastian Gerth

Tel: 0361-55467540

E-Mail: gerth@thueringen40.de

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