Was braucht eine starke Interessenvertretung, um mit ihren Forderungen bei Politik und Verwaltung durchzudringen? Wie gelingt es, steigenden Fachkräfteengpässen mit neuen Ideen zu begegnen? Mit welchen Rahmenbedingungen kann die Digitalisierung in Wirtschaft und Verwaltung erfolgreich gestaltet werden?
Mit diesen Fragen und weiteren zentralen Herausforderungen haben sich die Mitglieder der IHK Erfurt unter Federführung der neuen Vollversammlung befasst. Die Antworten auf die drängendsten Themen mündeten in das Strategiepapier 2021-2025, welches im Dezember 2021 beschlossen wurde.
Nun setzt das Hauptamt die ersten der über 40 Projekte um und greift dabei auf das Know-How der ehrenamtlichen IHK-Basis zurück. Ein erstes Projekte, das bereits gestartet ist, stellen wir Ihnen hier vor:
Pilotprojekt Praxiskoordinatoren
Eine zeitgemäße praxisnahe berufliche Orientierung soll dazu beitragen, die Vorzüge einer beruflichen Bildung zu vermitteln. Die IHK Erfurt wird hierzu zielgruppenspezifische Imagekampagnen für Schüler und Eltern etablieren. Ein Schwerpunkt dabei bildet das neue Projekt „Praxiskoordinatoren“.
Das Pilotprojekt ist im Dezember 2021 gestartet und zahlt in das IHK-Strategiefeld „Fachkräfte für die Region gewinnen, halten und entwickeln“ ein. Derzeit werden die 11 neuen Mitarbeiten in den Thüringer Kammern durch die Projektleitung gründlich eingearbeitet, bevor ab Ende Februar thüringenweit die aktive Akquise von Praktikumsplätzen in den Thüringer Unternehmen startet. Mit Beginn des Schuljahres 2022/2023 unterstützen sie an ausgewählten Schulen die Schülerinnen und Schüler bei der Suche nach dem passenden Praktikumsplatz in ihrer Region. Ziel ist es, praktische Erfahrungen in einem Unternehmen ihrer Wahl zu sammeln, um den Wunschberuf zu finden. Die Praxiskoordinatoren werden diesen Prozess in enger Zusammenarbeit mit interessierten Unternehmen koordinieren und umsetzen. Alle Praktikumsplätze werden in einer einheitlichen Datenbank veröffentlicht.
Zum Hintergrund der Strategieentwicklung
In einem breit angelegten Meinungsbildungsprozess, bei dem auch erstmalig das Online-Beteiligungs-portal genutzt wurde, konnten wertvolle Impulse der IHK-Mitglieder für die Strategie aufgegriffen werden. Daraus wurden Forderungen bzw. Zielstellungen in sechs Handlungsfeldern definiert. Sie sind die Leitlinien für die Interessenvertretung gegenüber Politik und Verwaltung. Neben der Fortführung erfolgreicher Projekte gilt es, neue zu definieren und voranzutreiben.
- Unternehmertum stärken – Bürokratie abbauen
- Fachkräfte für die Region gewinnen, halten und entwickeln
- Digitalisierung von Wirtschaft, Verwaltung und Bildung ausbauen
- Den Standort voranbringen
- Nachhaltigkeit fördern und eine mittelstandsfreundliche regionale Energie- und Klimaschutzpolitik unterstützen
- Internationalisierung, Innovation und Vernetzung vorantreiben
Weitere Informationen zur Strategie 2021-2025: